Bestandteile einer Cigarre
Jede gut gearbeitete Zigarre ist nach Wahl und Zahl der verwendeten Rohtabake und der Art ihrer Verarbeitung ein kleines Kunstwerk und wird folgendermassen unterteilt:
- Kopf, auch Mundstück oder Spitze genannt
- Bauch
- Kneifer mit Brandende, ist die Seite der Zigarre, die angezündet wird
Eine hochwertige handgerollte Zigarre besteht grundsätzlich aus drei Komponenten: einer Einlage aus mehreren Tabakblättern, einem Umblatt, das die Einlagetabake in Form hält, und einem exakt in Form geschnittenen Deckblatt, das der Zigarre ihren seidig-glänzenden Auftritt verschafft. Die harmonierende Mischung der Komponenten sorgt für den charakteristischen Geschmack jeder Zigarrenmarke. Die meisten Zigarren tragen außerdem einen kunstvoll gestalteten Zigarrenring - auch "Bauchbinde" genannt - der einst in den Herrensalons die weißen Handschuhe der Tabakgenießer vor Verfärbung schützte, heute aber vor allem als Markenzeichen dient.
Der Aufbau einer Zigarre wird am eindeutigsten klar, wenn wir sie in ihre Einzelteile zerlegen
Shortfillerzigarre
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Shortfiller sind typisch europäische Zigarren.
Bei diesen besteht die Tabakeinlage aus geschnittenem oder gerissenem Tabak dem sogenannten Scrap Filler, der in ein stabiles Umblatt gewickelt wird. So entsteht die Puppe, die bereits die Form der späteren Zigarre aufweist. Um diese wird zur Fertigstellung ein gleichmäßiges Deckblatt gerollt.
Viele dieser Arbeitsschritte können von Maschinen ausgeführt werden. Teilweise werden Umblatt und Deckblatt aus homogenisiertem Tabak gefertigt, welcher kein richtiger Tabak ist, sondern ein aus Tabak hergestelltes Papier.
Was ist homogenisierter Tabak (Bandtabak)
Gemahlener Tabak wird mit Bindemitteln vermischt (die Mischung ist aus Tabak, Pflanzenfasern und Zellulose) und wird auf einem Stahlband zu Bandtabak ausgewalzt. So entsteht ein endloses Tabakband, das meist als Umblatt maschinell hergestellter Zigarren und Cigarillos verwendet wird. Bandtabak besteht zu etwa 95 Prozent aus Tabak.
Bandtabak wird als Umblatt- aber auch als Deckblatttabak genutzt. Er wird mit technisch kostenaufwendigen Verfahren hergestellt. Nebst dem preislichen Vorteil von Bandtabak besteht dieser in der gleichbleibenden geschmacklichen Qualität (unabhängig von Blattbeschaffenheit, Klima, Temperaturen, Bodenqualität usw.) und im gleichmäßigen Abbrand von Zigarren und Zigarillos. Da die Blattadern hier im Gegensatz zum Naturtabak fehlen, gibt es beim Glimmen keinen Widerstand.
Bei 100% Zigarren besteht das Deckblatt aus einem gewachsenen Tabakblatt oder einem zugeschnittenen Teil eines solchen. Da sich jedoch nicht alle Tabakblätter als Deckblätter eignen, können nicht alle Cigarren, die hergestellt werden, mit solchen echten Deckblättern versehen werden. Daher verwendet man bei Stümplis und einigen Cigarren, wie auch bei Cigarillos den Bandtabak für das Deckblatt.
Longfiller
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Longfillerzigarren bestehen im Inneren aus ganzen Blättern, den sog. Strips, nicht aus Tabakschnipseln. Verschiedene Sorten von Tabakblättern werden von der Zigarrenrollerin zusammengelegt und dann mit einem Umblatt zur Puppe gewickelt, die mit einer Holzapparatur in ihre Form gepresst wird. Diese Puppe wird durch das Umwickeln mit einem Deckblatt zur fertigen Zigarre, die durch einen speziellen Kleber oder durch festes Einrollen fixiert wird.
Da diese Arbeit vom Zigarrenroller viel Fingerspitzengefühl erfordert, können hier kaum Maschinen eingesetzt werden. Die verwendeten Tabake sind mitunter hochwertiger als die der Shortfiller-Varianten.
Longfillerzigarren werden bei 18 bis 20 °C und circa 68 bis 75 % Luftfeuchtigkeit in Humidoren gelagert. Unter diesen klimatischen Bedingungen sind die Zigarren jahrelang haltbar. Hochwertige Zigarren reifen mit der Zeit, was auch als „Aging“ bezeichnet wird. Die Zigarren erhalten durch die Reifung ein milderes, ausgewogeneres Aroma. Bei zu trockener Lagerung werden die Zigarren brüchig und brennen zu schnell und damit zu heiß. Ein zu heißes Abbrennen hat einen aggressiven, beißenden und leicht bitteren Geschmack zur Folge.
https://de.wikipedia.org/wiki/Zigarre
Deckblatt
Das äußere Blatt einer Zigarre, in das der Tabak gehüllt wird. Das Deckblatt wird meistens spiralförmig vom Brandende zum Mundende gerollt und dort mit Tragant verklebt. Dem Deckblatt kommt große Bedeutung zu, da es bis zu 60 Prozent des Aromas beisteuert und damit den Geschmack der Zigarre maßgeblich bestimmt. Außerdem entscheiden Farbe, Struktur und Duft des Deckblatts über den ersten Eindruck, den die Zigarre auf den Zigarrengeniesser macht. Deshalb legen Hersteller hochwertiger Zigarren großen Wert auf makellose Deckblätter feinster Herkunft.
Sumatra- und Brasil – Deckblätter
Sumatra- (hell) und Brasil- (dunkel) Tabake sind als Deckblatttabake am gebräuchlichsten. Daher kommen auch die Begriffe Sumatra- und Brasil - Zigarren (helle und dunkle Zigarren). Der kubanische Tabak (Havana - Deckblatt) nimmt unter den Deckblatttabaken eine Sonderstellung ein.
Der Geschmack von Zigarren und Zigarillos hängt nicht alleine von der Art des Deckblattes ab. Bodenbeschaffenheit, Klima und Erntejahr sind für die Qualität und den Geschmack des Deckblattes entscheidend. Folgende Geschmacksdefinitionen können stark vereinfacht gemacht werden:
• Brasil (dunkel): vollaromatisch, würzig, mild
• Havana (hell): hocharomatisch, spritzig, kräftig
• Domingo: aromatisch, recht leicht
• Java: aromatisch, nussig, mittelleicht
• Sumatra (hell): feinaromatisch, blumig, sanft
http://www.zigarren-wissen.net/zigarren-gueteklassen.html